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Wahlen online durchführen: Herausforderungen und Gesetzeslage

Seit 2018 führen Wahlen online durch: Für und mit unseren Kunden. Best Practices und rechtliche Themen haben wir in diesem Artikel zusammen gefasst. Erfahre wie Online Wahlen in NGO und Non Profit Organsiationen eingeführt werden.Graphische Darstellung der Abstimmungsergebnisse in NemoVote

 

Kapitel Übersicht

  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Pros & Cons digitaler Wahlen
  3. Worauf du achten solltest
  4. Schritt für Schritt Anleitung: Online Wahlen einführen in deiner Organisation
  5. Rechtliche Aspekte der virtuellen Abstimmung
  6. Tipps zur Einführung und Durchführung deiner Online Wahl 
  7. Fazit

Für die schnellen Leser (TL;DR)

Digitale Wahlen bieten erhebliche Vorteile wie Zeitersparnis, Mitgliedererfahrung und Kosteneinsparungen, da sie manuelles Stimmenzählen überflüssig machen und Ergebnisse in Echtzeit liefern. Allerdings sollten Schlüsselthemen dabei bedacht werden, insbesondere in Bezug auf Sicherheit, Datenschutz und Benutzerfreundlichkeit. Wichtig ist die Verwendung sicherer und rechtssicherer Wahl Tools, besonders für NGOs und Verbände in Europa, um DSGVO-Konformität zu gewährleisten.

Vorteile und Herausforderungen digitaler Wahlen

Digitale Wahlen bieten zahlreiche Vorteile gegenüber einfachen Abstimmungen per Handzeichen oder Wahlen mit Zettel und Stift. Einer der größten Vorteile ist die Zeitersparnis. Mit digitalen Wahlen entfällt das manuelle Zählen der Stimmen, wodurch Ergebnisse in Echtzeit verfügbar sind. Dies erhöht nicht nur die Effizienz, sondern reduziert auch die Fehlerquote erheblich. Zudem sind digitale Wahlen kosteneffizienter, da sie Reisekosten und Materialaufwand minimieren.

Jedoch gibt es auch Herausforderungen, die berücksichtigt werden müssen. Sicherheitsbedenken und Datenschutz sind Schlüsselfunktionen die ein digitales Wahl Tool erfüllen muss. Wähler müssen sicher sein, dass ihre Stimmen anonym und sicher verarbeitet werden. Zudem ist es wichtig, die Benutzerfreundlichkeit der Plattform sicherzustellen, um eine hohe Beteiligung zu gewährleisten.

Worauf achten, bei Abstimmungs-Tools - Voting App, Wahl tool oder Abstimmungssoftware?

Am Ende ist es egal, welcher Begriff genutzt wird. Wichtig ist nur, dass es sich hierbei um sichere, besser noch: Rechtssichere Wahlsoftware handelt, wie beispielsweise NemoVote. Schaut euch gleich zu Anfangs die Funktionen an: Kann bspw. eure Kandidatenwahl abgebildet werden? Wie sieht bei euch die Stimmverteilung aus und wie zählen Gewichte? Bietet das Wahlsystem geheime Abstimmungen an? Wird eine Voting App benötigt? Wie nutzerfreundlich ist Abstimmen für den Wähler und das Anlegen von Abstimmungen für den Administrator? 

Diese Fragen solltest du dir selbst stellen und gegebenenfalls mit eurer Satzung gegen prüfen. Ist beispielsweise eine geheime Wahl möglich oder gibt es Wählergruppen, die dargestellt werden müssen.

Für NGO und NPO, also non profit Organisationen, aus Europa kann es außerdem besonders wichtig sein, dass auch die Abstimmungslösung aus Europa kommt. Das ist besonders für die DSGVO Konformität wichtig.

"Umfrage Tools, bieten daher meistens keine ausreichende Sicherheiten. Wichtig sind dedizierte Wahl- und Abstimmungslösungen" - Aaron Lesicar, COO NemoVote

Wichtige Schritte zur Implementierung sicherer Online-Wahlen

Die Implementierung einer sicheren Online Wahl erfordert sorgfältige Planung und Vorbereitung.

  1. Wahlsatzung prüfen: Vereinssatzungen oder Gesetze bieten Aufschluss

    Im ersten Schritt muss zuerst geprüft werden, ob die Wahl digital überhaupt zulässig ist. Ist sie es nicht, darf die Wahl auch nicht online durchgeführt werden. Dann müssen erst Satzungsänderungen vorgenommen werden.

    In einigen Fällen reguliert auch der Gesetzgeber, ob online Wahlen zulässig sind

    Bekannterweise findet die digitale Bundestagswahl noch nicht statt. Grund dafür ist ein Beschluss des Bundesverfassungsgerichts 2005 Wahlautomaten aufgrund der fehlenden Transparenz zu verbieten. 

    Mehr dazu: Verbot der digitalen Bundestagswahl

    Weltweit variieren die Zulässigkeit und Umsetzung von Online-Wahlen stark und hängen von den nationalen Gesetzen ab. Während NGOs in der Regel nicht so streng reguliert sind wie beispielsweise Parlamentswahlen, sollten Sie Folgendes beachten:

    1. Gesetzliche Regelungen:

    Regularien für Unternehmen: International nutzen viele Unternehmen Online-Wahlen für Aktionärsversammlungen und interne Wahlen. Diese Praktiken werden oft durch Unternehmenssatzungen und lokale Vorschriften geregelt, die unter bestimmten Bedingungen die digitale Stimmabgabe erlauben können, um eine breitere Beteiligung zu ermöglichen.

    Mehr dazu: Gesetzeslage zur virtuellen Hauptversammlung in AGs 

    Beispiele für regulatorische Unterschiede bei Wahlen zwischen verschiedenen Ländern

    Online-Wahl im Vereinigten Königreich: Betriebsräte dürfen gemäß dem Trade Union and Labour Relations (Consolidation) Act 1992 online abstimmen.

    Online-Wahl in Deutschland: Derzeit ist die Online-Wahl z. B. für Betriebsräte noch verboten. Die ehemalige Koalition beschloss zwar die Online-Wahl für Gewerkschaften, setzte die Gesetze jedoch nicht um.

    Mehr dazu im: Status des Tariftreuegesetz 

    Ähnlich verhält es sich bisher auch noch mit der digitalen Betriebsratswahl. Sie ist bisher noch verboten, doch soll 2026 kommen. Ganz sicher ist es noch nicht, denn die Ampel-Regierung hat diese Gesetze zwar noch verabschiedet, aber nicht mehr umsetzen können. 

    Mehr dazu im: Betriebsverfassungsgesetz §18

    Virtuelle Abstimmungen werden durch Satzungen und Statuten geregelt.

    Wie oft, wo und wie gewählt wird, ist in der Regel zusätzlich in den Organisationssatzungen geregelt.

    Erster Schritt: Prüfe immer die Satzung!

    Wenn deine Organisation Online-Wahlen einführen möchte, dies aber in der Satzung nicht erlaubt ist, muss vor der Abstimmung ein Antrag auf Satzungsänderung oder -ergänzung gestellt werden.

    📚Mehr dazu: Wie die Gewerkschaft der UFO erfolgreich online Wahlen eingeführt hat  

  2. Sicheres Wahltool finden

    Zunächst muss eine geeignete Wahlsoftware ausgewählt werden, die alle erforderlichen Sicherheitsstandards erfüllt. Plattformen wie Capterra und einfache Google suchen, reichen in den meisten fällen für eine Suche aus.

  3. Digitales Wählerverzeichnis erstellen

    Die Erstellung der Wahllisten ist ein weiterer wichtiger Schritt. Diese können oft einfach durch den Import von Excel-Listen in das System integriert werden. Anschließend erhalten die Wähler personalisierte Zugangsdaten, die ihnen den sicheren Zugang zur Wahlplattform ermöglichen.

  4. Wahl selbst durchführen oder managen lassen.

    Während der Wahlphase überwacht der Wahlleiter den Fortschritt und kann in Echtzeit die Beteiligung und den Status der abgegebenen Stimmen verfolgen. Nach Abschluss der Wahl werden die Ergebnisse automatisch ausgewertet und können für eine transparente Nachverfolgung exportiert werden.

    Weil NemoVote die einfachsten Online Wahlen anbietet, können die meisten Organisationen dank unserer Wissensdatenbank Einführung innerhalb einer Minute bereits mit der Wahl beginnen.

    Für komplexe Wahlen bieten wir auch einen geführten Wahlservice an.

    Mehr zu verwalteten Wahlen und Wahlsupport: Abstimmungssupport mit NemoVote

 

 

Online Abstimmungen verwalten einfach

Wir erklären dir was es zu beachten gilt und welche Einstellungen du für dein konkretes Event vornehmen musst - ob Präsenzveranstaltung, Online Veranstaltung oder hybride Veranstaltung in diesem Artikel

Online Abstimmung verwalten: Mit NemoVote schnell und einfach

 

Rechtliche Aspekte und Compliance bei Online-Wahlen

Rechtliche Aspekte und die Einhaltung von Compliance-Richtlinien sind bei digitalen Wahlen unerlässlich.

  • Jahreshauptversammlungen (AGM) und außerordentliche Hauptversammlungen (EGM) von NGO und NPO: Es ist wichtig, dass die verwendete Wahlsoftware den geltenden Datenschutzgesetzen, wie beispielsweise der DSGVO in der EU, entspricht. In Deutschland ist zudem eine Auftragsverarbeitungsvereinbarung (AVV) erforderlich. Diese gewährleistet die sichere und vertrauliche Behandlung der personenbezogenen Daten der Wähler.
  • Gewerkschafts- und Organisationswahlen: Verschiedene internationale Organisationen und Gewerkschaften nutzen Online-Wahlen auch für interne Wahlen. Diese unterliegen in der Regel den internen Regeln der Organisation und den geltenden nationalen Gesetzen, wobei Fairness und Transparenz im Vordergrund stehen.
  • Parlamentswahlen: Viele Länder prüfen oder implementieren digitale Wahlmöglichkeiten, um die Zugänglichkeit und Beteiligung zu verbessern. Estland ist ein bemerkenswertes Beispiel dafür, da es mit dem sogenannten „i-Voting“ die Online-Wahl erfolgreich in seine nationalen Wahlen integriert hat. Bedenken hinsichtlich Sicherheit, Betrug und der digitalen Kluft bleiben jedoch in den meisten Ländern erhebliche Hindernisse.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die rechtliche Anerkennung der Wahlergebnisse. In vielen Ländern müssen digitale Wahlen bestimmten gesetzlichen Anforderungen genügen, um rechtsverbindlich zu sein. Dies betrifft insbesondere die Authentifizierung der Wähler und die Unveränderbarkeit der abgegebenen Stimmen.

🔒 Siehe auch: NemoVote Sicherheitsfunktionen

Praktische Tipps und bewährte Verfahren für erfolgreiche Online-Wahlen

Um eine erfolgreiche Online-Wahl durchzuführen, sollten einige bewährte Verfahren beachtet werden. Eine umfassende Schulung der Wahlleiter und der Wähler ist in den meisten Fällen nicht dringend notwendig aber hilfreich, um den Wahlprozess reibungslos zu gestalten. Plattformen wie NemoVote bieten hierfür detaillierte Anleitungen. 

Siehe auch: NemoVote Support Dienstleistungen

Beispiele für Video-Tutorials: Wahlen Online einrichten und verwalten in unter 4 Minuten 

 

Auch die Kommunikation mit den Wählern spielt eine wichtige Rolle. Klar formulierte Einladungen und regelmäßige Erinnerungen können die Beteiligung erhöhen. Zudem sollten Testläufe durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass alle technischen Aspekte reibungslos funktionieren.

Schließlich ist es wichtig, nach der Wahl Feedback von den Teilnehmern einzuholen. Dies hilft, den Prozess kontinuierlich zu verbessern und zukünftige Wahlen noch effizienter und sicherer zu gestalten.

Fazit

Digitale Wahlen bieten viele Vorteile, erfordern jedoch sorgfältige Planung und Umsetzung, um sicher, effizient und rechtlich konform zu sein. Wichtig ist, dass die Wahl und die Software zu eurem Verein passen!

Mit der richtigen Vorbereitung und Tools können Organisationen von den Vorteilen digitaler Wahlen profitieren und gleichzeitig die Herausforderungen meistern.


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